Honig aus dem Supermarkt stammt nur selten aus Deutschland. Circa 80% des in Deutschlands verkauften Honigs wird importiert. Das sind ca. 80.000 Tonnen pro Jahr. In der Regel aus Niedriglohn-Ländern wie China, Ländern in Osteuropa oder Südamerika. Auf dem Etikett steht dann oft einfach "Aus EU- und Nicht-EU-Ländern". So erfährt der Verbraucher gar nicht, wo der Honig genau herkommt. Denn das müssen Produzenten gar nicht angeben. Die gesetzlichen Vorgaben sind sehr lasch. 

Laut dem Deutschen Berufsimkerbund gehört Honig zu den weltweit am meisten verfälschten Lebensmitteln. Oft wird reiner Honig mit Zusätzen gestreckt. Das lässt sich nicht immer im Labor entdecken. Experten sprechen von einem Wettlauf zwischen Fälschern und Laboren. Manchmal werden Farbstoffe oder Fremdpollen hinzugefügt. Dann ist der Honig nicht mehr sortenrein, wird aber als solcher gekennzeichnet. Das ist laut der Deutschen Honigverordnung verboten.

China ist der größte Honigproduzent und Exporteur der Welt. Der Honig wird dort in der Regel schon unreif aus den Bienenvölkern entnommen. Die notwendige Trocknung des Honigs geschieht dann anstatt durch die Bienen im Bienenstock durch Maschinen in einer Fabrik. Dadurch lässt sich viel günstiger viel mehr Honig produzieren. In Deutschland ist so etwas gar nicht erlaubt. Doch dieser Honig konkuriert dann mit unserem echten deutschen Honig, der nach viel höheren und viel teureren Standards produziert wird.

Honig aus China und Südamerikaim wird im Großhandel zum Preis von 1,25 € pro Kilo importiert. Zum Preisvergleich: in Deutschland summieren sich die Kosten für die Herstellung, Lagerung, das Abfüllen, den Vertrieb und den Gewinnaufschlag des Handels. Würde man den Preis für deutschen Honig nach dem Fairtrade Schema kalkulieren, dann müsste der Preis für konventionellen (nicht-Bio) Honig bei MINDESTENS 30,- Euro pro Kilogramm liegen! 

Zusätzlich erschwerend für die deutschen Berufsimkerinnen und Berufsimker beim Preiswettbewerb ist die Tatsache, dass die Berufskolleginnen und -kollegen in vielen anderen EU-Ländern auf berufliche Investitionen, die sie tätigen, teilweise bis zu 70 % staatliche Förderung erhalten.

Wir bekommen im Gegensatz dazu keinerlei Subventionen.

Das ist ein gigantischer Wettbewerbsnachteil für die Berufsimker in Deutschland

In der Masse verkaufen die 95% Hobbyimker Ihren Honig unter ihrem tatsächlichen eigenen Herstellungspreis. Dabei wird z.B. die eigene Arbeitszeit gar nicht oder weit unter Mindestlohn berechnet. Dadurch subventionieren und verzerren sie den Preis für Deutschen Honig massiv. Des weiteren haben Sie viele Kostenvorteile, weil sie nicht gewerblich arbeiten. Die Folge davon ist, das nur weniger als ein Prozent der Deutschen Imker Vollerwerbsimker sind. Das führt dazu, dass wir 80% des in Deutschland verzehrten Honigs importieren müssen.

Für die geleistete Bestäubung wird nichts gezahlt und dann billiger Importhonig gekauft, anstatt der Honig vom Imker vor Ort. Der Imker in Deutschland sichert mit seiner Bienenhaltung die existenzielle Bestäubungleistung. Der viel günstigere Importhonig übt psychologischen Druck aus, weil Imker leider meinen, sich an den Billigpreisen des unter viel niedriegeren Standards viel günstiger erzeugten Importhonigs messen zu müssen. Das führt sehr oft zu unrentabler Preisgestaltung, bei der keine Kostendeckung erreicht wird. Daher geben Imker regelmäßig auf.